Ein
"Lehrstück" für kaufmännische und medizinische
Klinikleiter in Deutschland: |
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Das für einige deutsche Kliniken lehrreiche Gutachten der "Kommission Wahrheitsfindung" - in der Übersetzung durch EurSafety Health-net - mit Empfehlungen für Kliniken und wissenschaftliche Vereinigungen liegt uns vor. Eine Kommentierung unter Wiedergabe der ausgesprochenen Empfehlungen finden sie hier (Link auf Text unten) In Deutschland wird es aufgrund der immer noch fehlenden flächendeckend effektiven Kontrollen der Krankenhaushygiene auch nach dem Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes wieder zu Ausbrüchen von Krankenhausinfektionen mit vermeidbaren Todesfällen kommen. Es wird auch - so befürchten wir - halbherzige Versuche betroffener Krankenhäuser geben, Ausbrüche nach Todesfällen aufgrund einer fehlenden krankenhaushygienischen Sicherheitskultur schonungslos, objektiv und damit von Auftraggebern wirtschaftlich und sachlich unabhängig aufzuarbeiten. Diese "schonungslose und unabhängige" Prüfung durch externe Experten mit Veröffentlichung ist aber erforderlich, wenn eine Klinik bei fehlender Sicherheitskultur nach einem Ausbruch mit vermeidbaren Todesfällen Wiederholungen ausschließen und eine "sichere Klinik" werden will. Wenn es in einem Krankenhaus zu einem Ausbruch nosokomialer Infektionen kommt, wird dieser Ausbruch nicht selten zu spät erkannt. Zum Teil wird zunächst auch versucht, das "Problem" unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit einem "hygienebeauftragten Arzt" oder extern beraten selbst und heimlich in den Griff zu bekommen. Bekannt werden halbherzige und gefährliche Vertuschungsversuche im Sinne der Aufrechterhaltung der OP-Einheit oder einer Station, wenn die Keime "ihren Weg" machen, über längere Zeiträume Patienten töten und "die Sache" mediale Aufmerksamkeit erregt. Unsere zentrale Forderung: Auch in Deutschland müssen nach Häufungen von Krankenhausinfektionen in einer Klinik und/oder Todesfällen ebenfalls geeignete "Kommissionen Wahrheitsfindung" gebildet werden. Täuschung, Vertuschung, halbherzige und krankenhaushygienisch unzureichende Bewältigungsversuche sowie das Auftreten von durch eine Klink gut bezahlten "Experten", um schnelle "Resultate" und angebliche Ursachen zu präsentieren, müssen ausgeschlossen sein. Wenn Ausbrüche nicht effektiv und schnell bekämpft oder diese nach Beendigung nicht geeignet untersucht werden, um eine Sicherheitskultur zu schaffen, entstehen Gefahren für Patienten. Wer als Verantwortlicher halbherzig aufklärt, riskiert viel. Eine Kommission Wahrheitsfindung muss absolut neutral, objektiv und fachkundig sein. Sie muss die Klinik bei einem Ausbruch sofort aufsuchen und - wie Prof. Dr. Popp nach den Todesfällen im Klinikum Bremen Mitte oder die externen Experten in Holland notfalls schonungslos und ohne Rücksicht auf eine im ungünstigsten Fall an Vertuschung, Schadensbegrenzung und Aufrechterhaltung der Umsätze interessierte Geschäftsführung aufklären. Im Bericht der Kommission Wahrheitsfindung zu dem Oxa 48 Ausbruch in Rotterdam ist für jeden Geschäftsführer und medizinischen Leiter einer deutschen Klinik nachzulesen, was geschehen kann, wenn auf Carbapenem-resistente Bakterien nicht schnell, fachlich kompetent und effektiv genug reagiert wird. Nachzulesen ist auch, welche Fehler eine Klinik bei der Krisenbewältigung eines Ausbruches vermeiden kann und welche Schlußfolgerungen für Kliniken zu ziehen sind, um zu lernen und Todesfälle zu vermeiden. Die holländische Experten-Kommission hat Empfehlungen der betroffenen Klinik gegenüber ausgesprochen. Deutsche Krankenhäuser sollten prüfen, ob sich die eigene Hygienestruktur an diesen Empfehlungen messen lassen kann oder die Empfehlungen umsetzbare Verbesserungs- vorschläge enthalten: |
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1.
Zusammenarbeit LMM (Labor für Medizinische Mikrobiologie) und Abteilung 4. BRMO-Richtlinie:
Feststellung eines "Ausbruchs" |
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